Die Projekte

Hier finden sich die von SKala geförderten Projekte. Neu in Förderung genommene Projekte werden zeitnah in der Übersicht abgebildet; kleinere Verzögerungen liegen in der Natur der Sache. 

Filter nach Förderbeginn
Projektname A-Z

Zukunftsorientierte, qualitativ hochwertige Bildung in katastrophengefährdeten Gebieten Bangladeschs

NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: Juli 2019
  • Fördersumme: 1.457.632,00 €
  • bangladesch.org

Der Nordwesten Bangladeschs, bekannt für seine vielen Flussläufe, ist von den Folgen der Klimakrise betroffen. Regelmäßige Überschwemmungen, Tornados sowie Hitze- und Kältewellen belasten die Menschen, verhindern den Zugang zu Bildung.

Stark davon betroffen sind Kinder aus in Armut lebenden Familien sowie religiöse Minderheiten und indigene Gruppen, die in diesen Krisengebieten leben. Laut UNICEF sind zwölf Millionen Kinder ständig gefährdet durch Überflutungen. Sie leben in Regionen mit schlechter Infrastruktur, wenig staatlichen Schulen und einem hohen Armutsrisiko.

Diese Kinder in Katastrophenregionen haben ein Recht auf Bildung. Dafür setzt sich NETZ e.V. ein, baut Grundschulen auf, führt Schulungen zur Katastrophenvorsorge durch und errichtet medizinische Gesundheitscamps. NETZ e.V. hat 33 solcher Schulen in Bangladesch aufgebaut, aktuell gehen 5.000 Kinder dort zur Schule. Der Großteil von ihnen besucht als erstes in der Familie eine Grundschule und schließt diese trotz widriger Umstände ab.

Mithilfe von SKala profitieren mehr Kinder vom Angebot. NETZ e.V. entwickelt ein nachhaltiges Konzept, das 23.630 Kindern in den nächsten 20 Jahren eine hochwertige Bildung ermöglicht und ihre Chancen im Leben verbessert. Die gesamte Gemeinde ist in der Lage, im Fall von Naturkatastrophen schneller und besser zu reagieren.

Verbesserung der Gesundheitssituation von Kindern und Jugendlichen in Haiti zur Stärkung der Widerstandfähigkeit im Katastrophenfall

nph Kinderhilfe Lateinamerika e.V.

  • Vergessene Krisen

Nach dem schweren Erdbeben 2010 erlitten die Infrastruktur und Wirtschaft Haitis einen enormen Rückschlag. Eine Cholera-Epidemie führte zum sanitären Notstand. Hurrikan Matthew richtete 2016 erneut enorme Zerstörungen an, viele Menschen verloren ihre Lebensgrundlage.

Klimakatastrophen und Krisen dieser Art treffen die Schwächsten der Bevölkerung am härtesten. Für Kinder, die mangels Trinkwasser und medizinischer Versorgung gesundheitliche Probleme haben, sind die Folgen desaströs. Gemeinsam mit der haitianischen Partnerorganisation Fondation St. Luc baut die nph Kinderhilfe Lateinamerika Schulen in Slums und abgelegenen Regionen. Sie schaffen einen Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und sauberem Trinkwasser.

Diverse Maßnahmen verbessern die Gesundheit und Hygiene: eine Schulapotheke, Impfungen, verschiedene Fortbildungen sowie Trinkwasseranlagen. Dazu koopertiert die nph Kinderhilfe Lateinamerika mit lokalen Gesundheitseinrichtungen. Die SKala-Förderung ermöglicht, das Konzept zur Verbesserung der Gesundheitssituation der St. Luc-Schulen auf 18 Grundschulen auszuweiten, wodurch 5.500 Schulkinder zwischen drei bis 16 Jahren profitieren.

Insgesamt erhalten 450.000 Menschen aus den Gemeinden der Schulen permanent Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mit dem Projekt ist die medizinische Basisversorgung der Kinder an den St. Luc-Schulen gesichert, was ihnen hilft, Krisen und Katastrophen gesundheitlich besser zu überstehen. Die Organisation hat die Chance, ihre Maßnahmen zu Monitoring und Evaluation weiterzuentwickeln und die Fundraisingstrategie zu überarbeiten. So kann das Schulprogramm langfristig Bestand haben.

Stärkung der Resilienz gegenüber Naturkatastrophen gefährdeter Bevölkerungsgruppen durch Katastrophenvorsorge und Soforthilfe in Sindh, Pakistan

Aktion gegen den Hunger

  • Vergessene Krisen

Die Folgen der Klimakrise führten in den letzten Jahren zu schweren Dürren in Pakistan. Besonders betroffen ist die Wüstenregion Sindh. Die ansässigen Bäuerinnen und Bauern sind gezwungen, ihre Anbauflächen aufzugeben. Es droht eine Nahrungsmittelkrise.

Mit dem Projekt zielt Aktion gegen den Hunger darauf ab, rund 10.000 Haushalte mit 50.000 Menschen widerstandsfähiger gegen Naturkatastrophen und den Klimawandel zu machen. Die Maßnahmen vermitteln Wissen in dürrebeständiger Landwirtschaft. Stillgelegte Flächen können durch den Einsatz einer salztoleranten Landwirtschaft wieder genutzt werden.

In den Landwirtschaftsschulen lernen die Bäuerinnen, wie sie dürrebeständiges Gemüse aufbauen und Tiere während Dürrezeiten halten. Damit wird sichergestellt, dass sich Kinder und Erwachsene trotz verändertem Klima abwechslungsreich und nährstoffreich ernähren. Auf lange Sicht steigt das Einkommen aus Landwirtschaft und Viehzucht, da die Menschen wissen, wie sie ihre Tiere halten, impfen und entwurmen.

So können Menschen auf Milchprodukte und Fleisch für ihre Ernährung zurückgreifen. Die SKala-Förderung unterstützt die deutsche Sektion von Aktion gegen den Hunger bei der Organisationsentwicklung und stärkt die Kapazitäten der lokalen Partnerorganisation in Pakistan.

(C) Bild: Aktion gegen den Hunger

Ernährungssicherung und Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Frauen und Kindern in Somalia

Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: Juli 2019
  • Fördersumme: 958.832,56 €
  • www.medeor.de

Mit einem erprobten Projektansatz will das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk action medeor e.V. Menschen in Somalia dabei helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und sie für schwierige Lebenslagen stärken. SKala ermöglicht die Finanzierung des Projekts in zwei Regionen für rund 8.400 Menschen, davon ein Großteil Kinder.

Neben Maßnahmen, die die Produktivität der Menschen steigern, werden ihnen Wege ermöglicht, ein Einkommen zu bestreiten, beispielsweise in der Viehzucht oder dem Betrieb von landwirtschaftlichen Geräten. Saatgut, Vieh, Karren, aber auch die Geräte werden für die rund 1.400 kleinbäuerlichen Haushalte beschafft.

Regenauffangbecken oder der Wiederaufbau von Straßenabschnitten sind kleinere Infrastrukturverbesserungen, die jedoch etwas bewirken, weil sie den Menschen den Zugang zu lokalen Märkten erleichtern. Passend dazu erweitern die Familien in Aufklärungssessions ihr Wissen zu Hygiene und wasserbasierten Krankheiten und können sich zukünftig besser schützen.

Besonders wichtig ist der  Kapazitätsaufbau bei action medeor zur Verbesserung des Remote Managements, da kein persönlicher Zugang zu Somalia möglich ist. Als wichtige Hilfe für die Menschen in Somalia wird die Partner-NPO WARDI durch Investitionen in Beratung, Schulung, Soft- und Hardware entscheidend weiterentwickelt.

(C) Foto: action medeor/WARDI

Philippinen: Naturkatastrophen wirksam vorbeugen

CARE Deutschland e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: Juni 2019
  • Fördersumme: 1.450.000,42 €
  • care.de

Jedes Jahr werden die Philippinnen von bis zu 30 Taifunen bedroht. Taifune sind als Folge der Klimakrise nicht nur häufiger, sondern gefährlicher geworden. Viele von Armut bedrohte Fischer und Kleinbauern auf den Inseln treibt es in die extreme Armut.

Die Organisation CARE setzt sich seit 70 Jahren auf den Philippinen ein. Dort leistet sie Überlebenshilfe nach Katastrophen und unterstützt die Bevölkerung beim Wiederaufbau. CARE Deutschland e.V. hat es sich zum Ziel erklärt, ein Leuchtturmprojekt für Katastrophenvorsorge - und Klimaadaption auf den Philippinen umzusetzen.

In vier besonders gefährdeten Standorten werden Gemeinden nachhaltig gestärkt und für künftige Krisen gewappnet. Dazu werden Frühwarnsysteme etabliert, Wissen weitergegeben und Wege aufgezeigt, sich zusätzlich zur Landwirtschaft Einkommen aufzubauen. Bestehende Pläne zur Katastrophenvorsorge in den Regierungs- und Kommunalbehörden werden in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden weiterentwickelt.

Rund 45.000 Kleinbauern und ihre Familien aus 36 Dörfern und acht Kommunen werden durch das Projekt nachhaltig gestärkt. Fokus aller CARE-Projekte ist es, gleiche Chancen für Mädchen und Frauen zu schaffen. Deshalb stärkt das Projekt durch alle Maßnahmen hinweg eine gleichberechtigte soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe benachteiligter Mädchen und Frauen.

(C) Foto: CARE/Caton

Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) im Jemen

Oxfam Deutschland e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: Januar 2019
  • Fördersumme: 1.000.000 €
  • www.oxfam.de

Im Jemen herrscht die schwerste humanitäre Krise weltweit. Seit der Eskalation des Bürgerkriegs 2015 hat sich die ohnehin schon bedrohliche Wasserknappheit im Land weiter verschärft. 2017 kam es im Jemen zur größten Cholera-Epidemie aller Zeiten.

Eine der wenigen Organisationen, die trotz des laufenden Konflikts ein landesweites Programm aufrechterhalten konnte, ist Oxfam. In dem Projekt geht es um die die Bevölkerung in den Distrikten Khamer, Bani Suraim, Houth und Algaflah im Gouvernement Amran - hier besteht die größte Gefahr durch fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Oxfam sichert den Zugang zu ausreichend Wasser und Sanitäreinrichtungen.

Zusätzlich erhalten Schulen und Gesundheitszentren Hygiene-Kits und Kleinkinder die dringend benötigte Babynahrung. Die Organisation setzt darüber hinaus Workshops zu WASH*-Themen um und klärt die Menschen über wichtige Hygiene-Maßnahmen auf. Zu den Maßnahmen gehören auch Sensibilisierungsmaßnahmen zu geschlechtsspezifischer Gewalt, um Frauen und Mädchen in den Flüchtlingslagern zu schützen.

SKala ermöglicht der Organisation, die humanitäre Hilfe im WASH*-Bereich in Amran weiterzuführen und rund 88.000 Menschen, ein Großteil davon in Camps, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

*Die Abkürzung WASH steht für Wasser,- Sanitärversorgung und Hygieneaufklärung

Unterstützung von Flüchtlingen und Gastgemeinden in Cox’s Bazar

Deutsches Rotes Kreuz e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: Januar 2019
  • Fördersumme: 1.265.000,14 €
  • www.drk.de

2017 erregte die Krise um die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar große Aufmerksamkeit. Auslöser für die Gewalteskalation war ein Angriff einer Rohingya-Rebellengruppe auf die Regierung. Es folgte ein Vergeltungsschlag, der viele Tote forderte und die Menschen zur Flucht nach Bangladesch zwang.

Die Rohingya werden in Myanmar seit Jahrzehnten diskriminiert und verfolgt. Seit 1990 fliehen sie nach Bangladesch und leben in inoffiziellen Lagern ohne gültigen Status. Aktuell wohnen 900.000 Menschen in dem größten Flüchtlingslager in Asien unter katastrophalen Bedingungen.

Es fehlt an sicheren Behausungen, Hygiene und sauberem Wasser in den überfüllten Lagern. Die Gastgemeinden in dem ohnehin schon armen Cox's Bazar stoßen an ihre Grenzen. Mit der SKala-Förderung setzt das Deutsche Rote Kreuz verschiedene Maßnahmen in Cox's Bazar um, damit 16.500 Menschen geholfen werden kann.

Brunnen und Latrinen verbessern die Trinkwasser- und sanitäre Versorgung; Schulungen und Baumaterialien helfen dabei, sichere Unterkünfte zu bauen. DRK-Mitarbeitende und Freiwillige des Bangladeschischen Roten Halbmonds setzen die Maßnahmen gemeinsam um.

Die Geflüchteten aus den Camps und die Gastgemeinden helfen mit und werden für ihre Arbeit entlohnt. Da auch die Gastgemeinden einbezogen werden, kann sich die schwierige Situation zwischen den beiden Gruppen entspannen.

Disaster Preparedness: Kapazitätsaufbau zur Vorbereitung auf humanitäre Notlagen

Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V.

  • Vergessene Krisen

Lokale Nichtregierungsorganisationen sind die Ersten und Letzten, die im Katastrophenfall vor Ort Hilfe leisten und den Wiederaufbau begleiten. Doch häufig vergeht mehr Zeit als nötig bis die Unterstützung anlaufen kann. Der Grund: für die lokalen Organisationen ist es schwer, große Mengen an Hilfsgütern zu beziehen, da sie an den hohen Anforderungen internationaler GeberInnen scheitern. Diesem Widerspruch in der humanitären Notlage möchte Hoffnungszeichen e.V. entgegenwirken.

Insgesamt werden zehn Partnerorganisationen in besonders katastrophengefährdeten Ländern wie Kenia, Bangladesch oder dem Irak darin befähigt, humanitäre Krisen wirksamer zu bewältigen. Dies geschieht durch intensive Trainings und Workshops, in denen die Teilnehmenden lernen, wie sie sich wirkungsvoll um Mittel des internationalen Hilfssystems bewerben. Die Trainings vermitteln ihnen zudem, wie sie im Krisenfall schnell reagieren, Hilfsprojekte erfolgreich umsetzen und die Bevölkerung auf kommende Katastrophen vorbereiten.Die Organisation stellt zusätzlich Hilfsgüter für den Katastrophenfall bereit.

Obwohl solche Projekte ein langfristiges Wirkungspotenzial haben, ist die Vorbereitung auf Katastrophenhilfe ein Bereich, der schwer zu fundraisen ist. Somit schließt SKala eine wichtige Finanzierungslücke.

Frieden, Chancen und Sicherheit für libysche Frauen und Mädchen

AMICA e.V.

  • Vergessene Krisen

Seit dem Sturz des Gaddafi-Regimes befindet sich Libyen in einem kriegsähnlichen Zustand. Nichts funktioniert mehr richtig: keine öffentliche Dienste, weder Strom noch Wasser. Selbst Bargeld ist zu einem raren Gut geworden. Besonders eine Zielgruppe zählt zu den Hauptleidtragenden des Konflikts: Frauen.

Gewalt ist für viele Libyerinnen eine alltägliche Erfahrung - auch innerhalb der Familie. Gleichzeitig unterliegt das Thema starken Tabus. Die instabile Sicherheitslage gefährdet zunehmend die Zukunftschancen von Frauen. Seit 2012 arbeitet AMICA e.V. mit zwei NPOs im Land daran, Schutzräume aufzubauen und Frauen in Politik und Gesellschaft mehr Gewicht zu verleihen.

Mit SKala können zwei Beratungszentren in Tripolis und Bengasi ausgebaut werden, mindestens 1.500 Frauen erhalten Zugang zu dem Angebot. Hier können sich Betroffene Sozialarbeiterinnen und Rechtsanwältinnen anvertrauen oder Sitzungen bei Psychologinnen in Anspruch nehmen.

Das Erfolgsrezept: die Verbindung der Beratungsleistungen mit beruflicher Weiterbildung. Dies trägt zur Akzeptanz der Zentren unter der Bevölkerung bei. Gleichzeitig wird ein Bewusstseinswandel in der libyschen Gesellschaft angestoßen. Durch die Förderung erhält auch AMICA e.V. die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.

(C) Foto: AMICA e.V.

Niger: Stärkung der ökonomischen Widerstandsfähigkeit der vom bewaffneten Konflikt betroffenen Bevölkerung in Diffa

Deutsche Welthungerhilfe e.V.

  • Vergessene Krisen

Die Region Diffa in Niger ist seit Jahren mit verschiedenen Krisen konfrontiert. Schwere Dürreperioden und mangelndes technisches Wissen führen zu Produktionsdefiziten und Mangelernährung. Seit 2015 kommen Überfälle durch die Terrorgruppe Boko Haram erschwerend hinzu.

Mehrere hunderttausend Menschen sind auf der Flucht. Die ohnehin schon stark strapazierten Ressourcen und Infrastruktur in den Gemeinden werden durch den Zustrom von Geflüchteten an ihre Grenzen gebracht. Durch ihren multisektoralen Ansatz verbessert die Welthungerhilfe die akute Situation von 56.000 Menschen in Diffa.

Mit einer Kombination aus kurz-, mittel- und langfristig wirksamen Maßnahmen verbindet das Projekt Nothilfe und Entwicklungshilfe miteinander. Ziel ist es, die Abhängigkeit der Flüchtlinge, Binnenvertriebenen und Gasthaushalte von kurzfristiger humanitärer Hilfe zu reduzieren. Im Bereich der Ernährungsunterstützung werden Getreide- und Tierfutterbanken neu ausgestattet sowie 500 Ha Anbaufläche zurückgewonnen.

Die BewohnerInnen erhalten Schulungen und besseres Saatgut. Verschiedene Maßnahmen verbessern den Zugang zu WASH (Wasser, Sanität und Hygiene). Der Ansatz wird abgerundet durch Cash for Work-Maßnahmen und finanzielle Transferleistungen an 1.000 Haushalte.

Der Beitrag von SKala wird im Gegensatz zu klassischen Nothilfe-Interventionen im Niger ein Modellprojekt darstellen, wie in Krisenregionen nachhaltige Wirkungen erzielt werden können, die über das reine Verteilen von Hilfsgütern hinausgehen.

(C) Foto: Welthungerhilfe

Integrierte Nothilfe für Kinder, Jugendliche und vulnerable Haushalte in West-Tschad

World Vision Deutschland e.V.

  • Vergessene Krisen

Der an sechs Länder angrenzende Staat Tschad ist von zahlreichen, zumeist von der Weltöffentlichkeit vergessenen Krisen in den Nachbarländern betroffen.

In der Region um den Tschad-See kam es in den vergangen Jahren zu Angriffen durch die terroristische Gruppierung Boko Haram, hunderttausende von Menschen flüchteten. Die Lage in der Region verschlechtert sich durch die Flüchtlingsströme weiter, einen Zugang zu sauberem Trinkwasser und humanitären Schutz gibt es nicht. Kennzeichnend für das Projekt "Integrierte Nothilfe" ist der ganzheitliche Ansatz: Es erzielt eine Hebelwirkung in unterschiedlichen Bereichen, u.a. Gesundheit, Kinderschutz und Bildung.

Ersteres wird durch den Zugang zu sauberen Trinkwasserquellen und sanitären Einrichtungen verbessert. Sogenannte "Child Friendly Spaces" sowie Kinderschutzkomitees werden speziell für Kinder und ihre Sicherheit geschaffen. Um die Abhängigkeit der Gemeinden von Hilfsmitteln zu reduzieren und eine langfristige Selbstständigkeit zu erzielen, werden Spargruppen gegründet und die Landwirtschaft gestärkt. Insbesondere den jugendlichen BewohnerInnen wird mit den Berufstrainings eine Zukunftsperspektive geboten.

Die SKala-Förderung ermöglicht einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation von mindestens 16.500 Menschen in der Region.

Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Northern und Southern Liech, Südsudan

Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V.

  • Vergessene Krisen

Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein fundamentales menschliches Grundbedürfnis. Keine Aufbaumaßnahme oder Anstrengung für Wiederaufbau und Versöhnung kann langfristig erfolgreich sein, wenn es den Menschen an sauberem Wasser mangelt. Im Südsudan zwingen Dürre und ein Bürgerkrieg Millionen Menschen auf die Flucht.

In den Teilstaaten Northern und Southern Liech haben die BewohnerInnen keinen Zugang zu sauberem Wasser, da die Brunnen durch Öl-Bohrungen verunreinigt sind und spezielle Tiefbrunnen mit sauberem Wasser im Krieg zerstört wurden. Hoffnungszeichen e.V. schafft durch die Instandsetzung der acht zerstörten Tiefbrunnen eine Lebensgrundlage für 25.000 Menschen. Denn nur wo Wasser ist, können brach liegende Felder bestellt und die Ernährungssituation verbessert werden.

Damit es den Menschen auch zukünftig nicht an sauberem Trinkwasser fehlt, werden Wasserkomitees gegründet, die in der Pflege und Instandhaltung der Brunnen geschult werden. Kampagnen informieren die Dorfbewohner im Kontext von Wasser, Hygiene und Gesundheit und sollen die Krankheitsrate in den Dörfern reduzieren.

Die SKala-Initiative ermöglicht der Organisation, den Grundstein für weitere Aufbaumaßnahmen zu legen. Aktuell beträgt der humanitäre Bedarf im Südsudan 1,72 Milliarden Dollar; der Wassersektor ist zu 98 Prozent unterfinanziert.

Umfassende Rehabilitationsleistungen für Verletzte und schutzbedürftige Personen im Jemen

Handicap International e.V.

  • Vergessene Krisen

Wegen des anhaltenden Bürgerkriegs gibt es im Jemen einen immensen Bedarf nach Personal und Ausrüstung im medizinischen Bereich. Nur die Hälfte aller Krankenhäuser ist intakt; das Personal wurde seit Monaten nicht bezahlt und es mangelt an Ausstattung. Dadurch werden die akuten medizinischen und therapeutischen Bedarfe nur unzureichend abgedeckt. Die Organisation Handicap International e.V. setzt mithilfe von SKala ein Interventionsprojekt in der Region Aden um.

Dazu gehören sowohl Reha-Maßnahmen nach einer Verletzung oder Operation als auch eine psychosoziale Unterstützung für die vom Krieg Betroffenen. Rund 3.200 Menschen erhalten Zugang zu umfassenden Rehabilitationsleistungen; weitere 144 bekommen zusätzlich Prothesen oder Orthesen, um die eigene Bewegungsfreiheit wieder herzustellen. Bereits vor dem Krieg gab es nur 70 PhysiotherapeutInnen im ganzen Jemen.

Das Projekt zielt darauf ab, die lokale Gesundheits- und Rehabilitationslandschaft nachhaltig zu stärken. Zwei Krankenhäuser und deren Personal werden fachlich, aber auch technisch besser unterstützt. Dies geschieht unter anderem durch Trainings zu grundlegenden Reha- und Präventionsmaßnahmen, On-the-job-Coaching und die Ausstattung der Krankenhäuser mit Rollstühlen, Gehhilfen, Dekubitus-Matratzen und Reha-Geräten.

Im Norden Jemens setzt die Organisation dies bereits erfolgreich um. Mithilfe von SKala können nun erstmals auch Menschen im Süden des Landes von diesem Angebot profitieren.

Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung sowie Einkommens- und Ernährungssicherheit in der Region Gao, Mali

arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V.

  • Vergessene Krisen

Schwierige klimatische Bedingungen, bewaffnete Auseinandersetzungen und Perspektivlosigkeit sorgen für eine angespannte Lebenssituation im Norden Malis. Arche noVa ist seit fünf Jahren in Nord-Mali aktiv und sucht nach nachhaltigen Lösungen, um zu einer Verbesserung der Lebensumstände beizutragen.

Mit einem neuen Projekt konzentriert sich die internationale Organisation auf die unzureichende Trinkwasser-, Sanitär- und Hygieneinfrastruktur sowie die prekäre Nahrungsmittel- und Einkommenssicherheit in der Region Gao.

Es werden neue Brunnen und Latrinen errichtet, damit die Schulen und Gemeinden besser versorgt sind und Hygieneschulungen durchgeführt. Außerdem werden Maßnahmen zur Einkommensschaffung umgesetzt, die im Rahmen der ökologischen Gegebenheiten stattfinden. Konkret bedeutet das: eine bessere Unterstützung im Bereich Landwirtschaft und Fischerei, Ausbildungen in der Tierhilfe und der Aufbau von Impfparks.

Angewandtes Hygienewissen und die Möglichkeiten der selbstständigen Instandhaltung von Waser und Sanitäranlagen senken das Krankheitsrisiko - das bewiesen bereits Projekte in der Region. Sie zeigten auch, dass Ausbildungsangebote nachgefragt sind und die sozioökonomische Situation der Menschen verbessern.

Das Besondere: Das Projekt deckt nicht eine einzelne Zielgruppe ab, sondern versucht die gesamte Gemeinde zu stabilisieren. Insgesamt sollen 22.500 Menschen erreicht werden.

Multisektorale Ernährungssicherungsmaßnahmen im Südsudan und in Norduganda 2018-2021

Deutscher Caritasverband e.V. / Caritas international

  • Vergessene Krisen

Seit 2013 tobt ein Bürgerkrieg im Südsudan, der sich zu einer der größten humanitären Krise entwickelt hat. Mehr als fünf Millionen Menschen sind einer unsicheren Ernährungssituation ausgesetzt und wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien in den nächsten Tagen ernähren werden.

Viele sind aus ihren Heimatorten geflohen und leben derzeit in Camps oder Gastgemeinden über das Land verteilt. Das benachbarte Norduganda erfährt den größten Flüchtlingszustrom in seiner Geschichte, mehr als eine Millionen Geflüchtete suchen hier Schutz. Caritas international ist seit 2014 in der Region aktiv.

Mit der SKala-Förderung wird ein Projekt in den drei am stärksten betroffenen Regionen im Südsudan und Norduganda umgesetzt. Mindestens 32.000 südsudanesischen Binnenvertriebenen, Geflüchteten und Menschen aus den Gastgemeinden kann mit dem Projekt geholfen werden.

Neben Nahrungsmitteln und Haushaltsartikeln erhalten die Menschen Saatgut und Werkzeuge, um sich nach Ablauf der Programmlaufzeit selbstständig mit Lebensmitteln zu versorgen. Zusätzlich wird 360 Jugendlichen in Norduganda eine Ausbildung ermöglicht, die ihnen und ihren Familien ein Einkommen schafft.

Umgesetzt wird dies von drei Organisationen vor Ort, die bereits ähnliche Projekte mit Caritas international erfolgreich umgesetzt haben. Die SKala-Förderung ermöglicht eine Stärkung dieser lokalen Partnerorganisationen durch Schulungsmaßnahmen, programmatischen Austausch sowie individualisierte, personelle wie auch materielle Unterstützung.

(C) Bild: Caritas international

Niger – Gemeinsam Kinder vor der nächsten Hungerkatastrophe schützen

Deutsches Komitee für UNICEF e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: April 2018
  • Fördersumme: 2.404.550,95 €
  • www.unicef.de

Niger hat eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt: Jedes achte Kind erlebt seinen fünften Geburtstag nicht, Mangelernährung ist für jeden dritten dieser vermeidbaren Todesfälle mitverantwortlich. UNICEF ist es in den letzten Jahren schon gelungen, Ernährungszentren in Niger aufzubauen und auch mangelernährte Kinder in abgelegen Regionen zu erreichen. Doch die Herausforderung Mangelernährung bleibt.

Das von SKala geförderte Projekt richtet sich an akut mangelernährte oder durch Mangelernährung bedrohte Kinder und ihre Eltern in den Hochrisiko-Regionen Zinder, Maradi und Diffa im Süden Nigers. UNICEF hilft bei Struktur- und Wissensaufbau in den Gesundheitsbehörden, beschafft und verteilt therapeutische Spezialnahrung an 52.000 mangelernährte Kinder und schult örtliche Gesundheitshelfer darin, die Zeichen von Mangelernährung zu erkennen und zu behandeln.

Gleichzeitig werden Freiwillige ausgebildet, um Eltern in Gesundheitsfragen zu beraten und Mütter-zu-Mütter-Unterstützungsgruppen zu gründen. Wiederholte Aufklärung zu Ernährungs- und Gesundheitsfragen sowie Hygiene und individuelle Beratung versetzen die Mütter in die Lage, ihre Säuglinge und Kleinkinder auch mit knappen Mitteln richtig und ausgewogen zu ernähren.

Im Rahmen der jährlichen Malaria- Präventionskampagne werden Ernährungsscreenings durchgeführt, die landesweit rund 2,5 Millionen Kinder erreichen und die Früherkennung von Mangelernährung ermöglichen. Eine Entwurmungskampagne sowie Vitamin-A-Gaben für 274.000 Kinder verbessern zusätzlich den Zustand der Kinder und ermöglichen ihnen so ein gesundes Aufwachsen.

(C) Foto: UNICEF/DT2017-58809/Claudia Berger

Sozioökonomische Reintegration von Binnenflüchtlingen in den Gebieten von Rutshuru, Lubero, Beni und Nyiragongo (Ost-Kongo)

Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V.

  • Vergessene Krisen
  • gefördert seit: Februar 2018
  • Fördersumme: 915.992,00 €
  • www.cbm.de

Etwa 13 Mio. Menschen in der Demokratischen Republik Kongo sind auf humanitäre Hilfe angewiesen - davon ca. 4,3 Mio. Binnenflüchtlinge. Seit drei Jahrzenten besteht insbesondere im Osten der Republik eine chronische humanitäre Krise, verursacht durch schwache lokale Institutionen, fehlende Infrastruktur, Armut und Angriffe bewaffneter Truppen. Besonders Menschen mit Behinderungen sind von den Krisen stark betroffen.

Die Christoffel-Blindenmission, eine etablierte internationale Entwicklungsorganisation, setzt mithilfe der SKala-Förderung ein erfolgreiches Pilotprojekt aus dem Jahr 2015 in den Regionen Ruthsuru, Lubero, Beni und Nyiragongo um. Ziel ist es, die Geflüchteten aus den Flüchtlingslagern bei einer Rückkehr in ihre Heimatgemeinden zu unterstützen.

Dies geschieht durch sehr unterschiedliche, aber ineinandergreifende Maßnahmen: So werden durch die Verteilung von Haushaltsgegenständen Anreize zur Rückkehr geschaffen und mithilfe von Spargruppen Einkommen gesichert (Kleinkredite für Geschäftsideen). Darüber hinaus werden die Rückkehrenden besser medizinisch versorgt. Das Projekt führt auch Kampagnen durch, um für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren.

Insgesamt können 6.000 Menschen in Ost-Kongo profitieren. Umgesetzt werden diese Maßnahmen durch die kongolesische Organisation HEAL Africa. Die SKala-Förderung ermöglicht zudem eine organisationale Weiterentwicklung HEAL Africas und eine bessere Vernetzung mit UN-Organisationen.

(C) Foto: CBM/Hayduk

PHINEO ist Mitglied der